Geheimnisse. Deutlich.    
"Geheimnisse. Deutlich."
(D 1998 -01, 40 S/W-Dias (24x24 u. 17x35mm), ca. 12 min.;
Buch, Fotografie, Regie: Brigitte Tast;
Darstellerinnen: Ira Diethelm, Frauke Engelhardt, Ida Schroeder, Brigitte Tast;
Uraufführung: Fotogalerie Objetief (NL-Enschede)

 



Die live vorgetragene Foto-Text-Kombination erzählt von Ängsten und Stärken, von tiefen, alten Wunden und von eigenen, manchmal sehr kurvigen Wegen, von unbezähmbaren, fast animalischen Ausbrüchen und dem unerwarteten Wieder erkennen dieser Eigenschaften in einer anderen Frau.

"Geheimnisse. Deutlich." ist bereits das dritte Arbeitsergebnis zur "Hermana mia"-Thematik von Brigitte Tast.

"Ich schaue Dich an
und sehe mich."

PERSÖNLICHE GEDANKEN


"Bestimmte Ansprüche aus den 70er Jahren, der Zeit, in der ich begann, mich ernsthaft mit der Kunst auseinander zu setzen, nehme ich in meiner Arbeit heute noch wichtig. Dies liegt sicherlich an meiner persönlichen Biografie und der meiner Mutter. Auch die Themen-Komplexe in den Fotografien und deren Umsetzungs-Strategien finden in meiner Kindheit entsprechende Gegenpole.
Dies erklärt auch, warum ich statt Einzel-Bilder, eher Sequenzen, Serien oder Bild-Text-Kombinationen (z.B. Diageschichten) schaffe, häufig zu Spiegeln und Selbst-Inszenierungen greife.

Meine Oma brachte 1923, 17jährig und unehelich, auf Anraten von Verwandten und Bekannten weit genug vom Tratsch in der Universitätsklinik Freiburg meine Mama auf die Welt. Sie wurde 25 Jahre später selbst Mutter. Sie gebar mich als Nachkriegs-Sonntagskind, als ein von ihr gewünschtes Mädchen, in dem Heimatdorf von ihr und meiner Oma, - und ehelich. Ihr schweres Schicksal, das hörte ich später oft von ihr, sollte sich an mir nicht wiederholen.
Als Kind und enge Verbündete meiner Mutter wurden mir Symbiosen ebenso vertraut wie Liebes-Entzug, Schwüre genauso wie Verrat, Liebe bis zur Selbstaufgabe genauso wie Hass. In all diesen großen Emotionen blieben die Sexualität und deren Kraft der Verführung das größte aller Tabus.
Verdrängen, Verklären, Verschweigen waren die gewohnten Verhaltens-Praktiken. Missbrauch war kein Übel, da es ihn gar nicht gab. Träume waren Ersatz, Zuflucht und Verheißung.
So spiegelt sich in meinen Arbeiten die körperliche Präsenz weiblicher Sexualität, die Verborgenheit von Sehnsüchten und Ängsten wieder. Ich möchte Verstecktes beleuchten. Dem Stillen eine Stimme geben. Und dies alles möglichst authentisch, wahrt und direkt, aber doch mit Anmut und Poesie.
Nicht nur, um den Betrachtern eigene Räume zu bieten, deren Fantasie anzuregen, sondern auch, weil ich das, was ich im Alltäglichen vermisse, in meiner Erziehung versäumte, nicht mit den Mitteln beklagen will, die mich selbst doch so oft befremden. Die analoge Schwarz-Weiß-Fotografie mit ihrer dokumentarischen und gleichzeitig abstrahierenden Technik bietet mir dafür das passende Medium."
(Brigitte Tast 28. Okt. 2002)

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